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So könnte es einmal aussehen am Strand der  Wiesbadener Insel Rettbergsau (digital erstellt). So wie unten sieht es heute an der gleichen Stelle aus!

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Eine Insel mit zwei Stränden

Und Personenschiffverkehr

Und der eine Strand hat Wasser

Doch der andere hat keins mehr

 

Nun wie mag die Insel heißen

Für euch gab es da ´nen Strand

Wie im Urlaub war es dort

Rettbergsau ist sie genannt

 

Vor der schönen Stadt Wiesbaden

Auf ´ner Insel konnte baden

Wer auf´s Schiffchen sich begab

mit Tamara zum Strandbad

 

 

Der Text kommt irgendwie bekannt vor? Klar! Es ist „Eine Insel mit zwei Bergen“ aus Michael Endes "Jim Knopf", den wir umgedichtet haben. Und er trifft die Situation die wir anprangern genau: unsere Wiesbadener Insel Rettbergsaue

 

Welche Stadt in der Größe von Wiesbaden und mitten in Deutschland gelegen, hat schon eine eigene Insel mit „weißem Traumstrand? Wenn die Stadt in der Hitze brütet, wünscht sich mancher auf eine Insel. Auch wenn der Weg zum Meer weit ist, muss kein Wiesbadener auf weißen Sandstrand und plätschernde Wellen verzichten: die Rettbergsaue im Rhein bietet beides“ schrieb die Frankfurter Rundschau noch im Januar 2019. Doch damit ist es lange vorbei. Ein richtiges Alleinstellungsmerkmal ist verloren gegangen. "Paradiesisch" war der Strand auch deshalb, weil eine vorgelagerte dicht bewachsene Sandbank den Blick auf die vorbeifahrenden Schiffe, die Autobahnbrücke und die Raiffeisen-Industrieanlagen versperrt.  

 

Gedacht war das Inselparadies vor allem einmal für finanzschwache Familien, die sich Geld für´s Freibad nicht leisten konnten, denn man konnte bis 2013 einfach zu Fuß oder mit dem Rad über die Schiersteiner Brücke auf die Insel. Doch dann begann die lange Bauphase der Sanierung der maroden Brücke und es war Schluss mit dem freien Zugang zur Insel. Ab jetzt konnte man nur noch die schöne aber teure Fahrt (4€ bzw 6€ ab 16 Jahre) mit dem Schiff Tamara wählen um den Traumstrand zu besuchen. Klar, den Biebricher "zweiten" Strand gibt es auch, aber der ist nicht vom Rhein abgetrennt, wie der Schiersteiner Teil. Hier brummen die großen Schiffe vorbei und alles dort ist eher für den Campingplatz bestimmt.

Versprochen war die Öffnung des neuen Radweges zur Rettbergsau von der Baufirma Max Bögl dann mit mehreren Verschiebungen zuletzt für August 2023, doch auch hieraus wurde nichts. Wir warten und warten und bezahlen und bezahlen die Fähre.

 

Doch wenn man nun bezahlt hat und am Schiersteiner Inselstrand ankommt, folgt der nächste Schock: das Wasser ist weg.

So ging es einigen von uns an einem Wandertag im Sommer 2023. Wir trauten unseren Augen kaum. Da, wo immer Wasser war, nichts als ekliger Matsch. Der weiße Strand war zu großen Teilen mit Gras und Unkraut bewachsen.

 

Wir hatten sofort die Idee hier etwas zu machen. Das konnte doch nicht sein, dass unser Inselparadies plötzlich ein Matschloch war. Wir googelten noch während wir dort waren und erfuhren, dass der Rhein mit der Zeit einfach soviel Matsch, Sand und Sedimente hier angeschwemmt hat. Früher wurde das immer mal wieder unbürokratisch ausgebaggert, nun aber ging das wohl nicht mehr so einfach. Niemand fühlte sich mehr zuständig. Dieser Rheinarm gehört dem Wasser- und Schiffahrtsamt, das nichts gegen ausbaggern hätte, aber auch nicht dafür bezahlen will. Das Strandbad gehört zu Mattiaqua und die Au selbst ist Naturschutzgebiet, für das die Naturschutzbehörde zuständig ist. Die hätten auch nichts gegen ausbaggern, aber der ausgebaggerte Schlamm und Sand, der dann auf den alten Strand aufgeschüttet werden müsste, darf da nur hin, wenn er nicht belastet ist. Sollte er belastet sein, müsste er entsorgt werden, was in dieser Menge aber unbezahlbar sei.

 

Ging alles gar nicht. Wir waren richtig sauer:

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Erstens:

kein Rad- oder Fußweg zur Insel mehr, nur eine teure Fähre. Ja, die ist sehr sehr schön, die Fahrt mit der Tamara. Schon auf dem Schiff fühlt man sich ein bisschen wie im Urlaub. Aber nicht jeder hat die Möglichkeit immer wieder diesen hohen Fahrpreis zu bezahen.

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Zweitens:

kein weißer Traumstrand mehr sondern Matschepampe.

 

Ein toller Platz für Familien, Kinder und Jugendliche, wo man einfach mal abhängen und chillen konnte, oder feiern und Party machen konnte, ohne das jemand Eintritt verlangte, oder sonst irgendwie Geld machen wollte, schien für Wiesbaden verloren.

 

Unser Plan war spontan, ähnlich wie wie wir bis Frühjahr 2023 mit dem Projekt Wald für Wiesbaden 8000€ für 1600 neue Baumsetzlinge im Stadtwald gesammelt hatten, auch hierfür wieder mit Kunst, Musik und Aktionen etwas zu bewegen.

Wir nahmen noch in den Sommerferien 2023 Kontakt mit dem Ortsbeirat Schierstein auf, der die Ideen gut fand und uns auch gerne unterstützen wollte, weil man dort genauso traurig über das verlorene Inselparadies ist. 

 

Erste Gemälde mit denen wir später Aufmerksamkeit erreichen wollten, entstanden nachdem wir schnell nochmal auf der Insel waren und Fotos gemacht hatten. Schnell deshalb, weil Fährschiff Tamara ja ab September nicht mehr fährt und die Insel dann überhaupt nicht mehr zu besuchen gewesen wäre. Wir wollten Motive von der Insel aber auch von anderen Stellen am Wiesbadener Rhein malen, die viel Wasser zeigen sollten, denn das Wasser war ja das, was fehlte am Strandbad.

 

Das Plätschern des Wassers hat auch etwas von Urlaub und gehört zu jedem Strand, das sollte zu jedem gemalten Bild auch zu hören sein. Wir planen kurze Sequenzen des Plätscherns und der Geräusche am Ort des Bildes aufzunehmen und über einen später am Bild plazierten QR-Code hörbar zu machen.

 

Dann suchten wir ein Musikstück, das zum Thema passte. Obiges Lummerlandlied fanden wir goldig, aber es „kickte“ uns nicht so richtig. Aus dem Walzer-Hit „Am schönen Rhein“ des Wiesbadener Kurochesterleiters Bela Keler aus dem Jahr 1868, versuchten wir einen Song im 6/4tel-Takt zu machen – war auch gar nicht schlecht. Dann aber stießen wir auf „Down By The River“ von The New Roses, die auch noch aus Wiesbaden stammen. Mit dem Song über chillige Tage am Rheinstrand hatten sie ihren ersten Radio-Hit. Das wäre natürlich toll, mit richtigen Stars hier etwas auf die Beine zu stellen. Lustigerweise nahmen sie diesen Song und all ihre bisherigen CDs im Studio Bazement auf, in dem die Schulband auch schon seit vielen Jahren ihre Aufnahmen macht. Als wir unserem Lehrer und Musiker Olli Back davon erzählten, meinte der plötzlich: den Sänger kenne ich – wir haben mal auf einem Fest zusammen ein paar Songs gespielt - der ist nett und unkompliziert – fragt doch einfach mal frech nach. Haben wir gemacht. Und was wir uns nie erträumt hätten wurde wahr. Ein richtiger Star fand unsere Projektidee gut und sagte Unterstützung zu. Und nicht nur das – er ging auch noch auf die Idee ein, den Song mit uns neu aufzunehmen, mit ihm und unserer Sängerin Daria im Wechsel. Wir bastelten dann an einer neuen Version und verpasstem dem Lied einen neuen langsameren relaxten Rhythmus und wollten alles mehr akustisch. Das hat alles ein bisschen Zeit gebraucht, denn es sollte New-Roses-Sänger Timmy Rough ja auch gefallen. Der zweite Komponist des Songs, Schlagzeuger Urban Berz musste es absegnen und das Management musste allem zustimmen, sowie das Plattenlabel auch. Hat alles geklappt - das haben sie uns geschrieben:

 

Timmy Rough:

Ein großes Lob an die Truppe. Ich finde es ganz toll!

 

Manager Deville:

Wir alle finden das Schulprojekt toll und werden euch unterstützen.

 

Mittlerweile war es Frühjahr 2024 und nach unseren weiteren Nachfragen und immer wieder nachbohren bei Ortsbeirat (der uns nach wie vor unterstützen will), Mattiaqua und der Baufirma Bögl nahm die Sache langsam doch Fahrt auf. Es wirkte wohl, dass wir ankündigten, mit dem New-Roses-Song auf die Mißstände in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen und ihn hier und da in der Demoversion schon mal eingesetzt hatten. Wir schrieben dieses mal auch dem Magistrat und plötzlich meldete sich Mattiaqua bei uns, man könne eventuell im September 2024 mit dem Ausbaggern beginnen, wenn der Sand nicht belastet sei. Hierfür sei zwischenzeitlich auch endlich eine Bodenprobe genommen worden … Wow, wir hatten also wirklich schon etwas erreicht!

 

Am 19.04.2024 schrieben wir die Baufirma Max Bögl an, warum der Rad- und Fußweg nicht endlich fertig wird. Wir fragten einfach mal, ob das Baulager nicht ein Stückchen verschoben werden könnte, oder ob einfach der Zugang zum Rad- Fußweg geöffnet werden könnte, denn dieses im Weg stehende Baulager wird immer als Begründung für die nicht mögliche Öffnung und Fertigstellung genannt. Wir bekamen keinerlei Antwort!

 

Am 23.04.2024 haben wir dann die gleichen Fragen an die Autobahn GmbH des Bundes gestellt. Am gleichen Tag meldete sich dann das Oberbürgermeisterbüro bei uns und teilte mit, dass auch Oberbürgermeister Mende unsere Mail erhalten habe und dass er Mattiaqua um Stellungnahme gebeten habe. Unsere Forderungen werden von der Stadt gehört, ernst genommen und man reagiert auch – das freut uns!

 

Am 26.04.2024 antwortete schließlich auch die Autobahn-GmbH. Das Geländer für den Weg sei noch nicht fertig und der Belag fehle noch. Sie bestätigten, dass das Baulager oder Baufeld der Öffnung im Wege stehe. Aber auch hier zeigen unsere Aktionen Erfolg, denn man nennt uns plötzlich September 2024 und nicht mehr Frühjahr 2025 als möglichen Termin zur Öffnung. Geht doch!

 

Es zeigt sich, dass unsere ständigen Nachfragen und Beschwerden bei allen Verantwortlichen dazu führen, dass etwas passiert in dieser unendlichen Geschichte.

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Am 6. Mai meldete sich wieder Mattiaqua: "die Ergebnisse der Bodenbeprobung liegen seit letzter Woche vor. Einer der untersuchten Werte liegt knapp über den Grenzwerten. Wir sind aktuell in der Abstimmung mit den Eigentümern und Genehmigungsbehörden, ob eine Ablagerung des Aushubmaterials auf der Au dennoch gestattet wird und haben parallel dazu eine Kostenschätzung bei einem Wasserbauunternehmen angefordert."

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Ganz ehrlich: wir verstehen das überhaupt nicht. Jahrelang wurde der Rheinarm des Inselstrandes immer mal wieder vom THW (als Übung) unkompliziert und kostenfrei ausgebaggert und das Umweltamt hatte die Genehmigung dazu erteilt. Warum wird jetzt alles so verkompliziert? Der Sand kommt doch einfach nur an die Wasseroberfläche und bleibt fast am gleichen Ort. Es kann doch nicht sein, dass der Sand IM Rhein mit leicht erhöhten Grenzwerten verbleiben darf, aber ein paar Meter NEBEN dem Rhein, am Strand nicht. Wobei er ja eigentlich gar nicht unter der Wasseroberfläche ist, sondern wegen des nicht vorhandenen Wassers die aktuelle matschige Uferzone darstellt. Und nur ein paar hundert Meter weiter wird übrigens der gleiche Sand aus dem Rhein von einer Firma in Walluf verkauft.

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Deshalb: warum kann man den ausgebaggerten Sand nicht einfach auch verkaufen??? Mit dem Erlös könnte man die Ausbagerkosten doch deutlich reduzieren!

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Nachdem das Stadtmagazin PORT01 am 16. Mai einen Bericht über unser Projekt brachte, der großen Zuspruch in den sozialen Medien erhielt und vielfach geteilt wurde tat sich wieder etwas: am 23. Mai schreibt uns Mattiaqua, dass der leicht belastete auszubaggernde Sand (einer der Grenzwerte ist leicht überschritten), auf dem Naturschutzgebiet Rettbergsaue verbleiben und auf dem Strand verteilt werden darf! Die Entsorgung dieses Sandes wäre in dieser Menge unbezahlbar gewesen. 

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Weitere Pläne:

Wenn der Song Ende Mai fertig produziert ist, werden wir auch noch ein kleines Video dazu machen und versuchen dann die Presse über das Projekt zu informieren. Nach den Sommerferien könnte man eine Ausstellung der ersten Bilder planen. Ein Kalender mit ausgewählten Bildern und Links zu unserer Page wäre auch eine Idee ...

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Das Wasser am Inselstrand früher (oben) und heute 

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Eines unserer ersten Gemälde. Das Schiff Tamara.

Es ist schon ein bisschen wie Urlaub, mit ihm auf die Insel zu fahren. Aber der Fahrpreis von 4 bis 6 Euro (ab 16 Jahre) ist für Jugendliche zu hoch.

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Oben wieder eine digitale Vision, wie es einmal aussehen könnte. Unten sieht man die verbliebene Pfütze. Von Strandfeeling keine Spur!

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Die erste Idee zum Projektsong, die wir aber wieder fallen ließen, als es die Möglichkeit gab "Down By The River" der New Roses neu aufzunehmen.

Unsere Adressaten: Ortsbeirat Schierstein, Baufirma Max Bögl, Mattiaqua, Die Autobahn GmbH, Magistrat.

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Der eigentlich fertige Rad-/Fußweg zur Insel. Warum wird er nicht freigegeben? Seit 2013 warten die Menschen darauf wieder zu Fuß oder mit dem Rad auf die Insel zu kommen.

Das Baulager sei noch im Weg heißt es immer. Hier ist aber doch alles frei. Wo ist das Problem?

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Nur etwa 2000 Meter hinter der Rettbergsaue wird ausgebaggerter Rheinsand von der Firma Mohr verkauft! Warum also den Rettbergsau-Sand nicht auch verkaufen???

Das zum Projekt entworfene Logo mit Wellen, Schiff Tamara, Insel und Sonnenschirm.

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